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Sie gehören zu den Gruppen der Wühler und sind deshalb auch mit dem einheimischen Hamster, dem Lemming und der Feldmaus verwandt.
Irrtümlicherweise werden sie auch oft "Wüstenrennmäuse" genannt. Der korrekte Name lautet aber mongolische Rennmaus.Ursprünglich kommen diese Nager aus den Steppen und Halbwüsten der Mongolei, Nordchinas, Afrikas und südlichen Asiens.
Sie leben dort in engen Sippenverbänden, die sie streng gegen die eigene Art verteidigen, wenn diese einen anderen Sippengeruch trägt.
Eine Sippe besteht gewöhnlich aus 15 - 20 Tieren (einem Elternpaar und den letzten beiden Würfen).
Ihren Lebensraum gestalten sie selbst mit eigensgegrabenen unterirdischen Gängen und Höhlensystemen.
Diese Bauten haben normalerweise mehrere Ausgänge, um in Gefahrensituationen die Flucht zu ermöglichen.
Ist das alles geklärt und man hat auch genug Platz und genug Zeit für die kleinen pelzigen Nager, kann man sich Gedanken über die Anschaffung machen.
Rennmäuse müssen mindestens zu zweit gehalten werden! Alleine vereinsamen sie, werden schneller krank und werden nie erfahren wie es ist aneinander gekuschelt einzuschlafen und sich gegenseitig zu putzen. Außerdem können Verhaltensstörungen etc. aufkommen. Für Anfänger eignet sich eine Zweiergruppe am Besten, da es bei Zweiergruppen eigentlich fast nie zu Streit kommt. Größere Gruppen bilden u.U. Reviere, die sie gegen die Anderen verteidigen, was durchaus blutig oder mit dem Tod enden kann. Deshalb sollte man sich erstmal besser mit Rennmäusen außeinander setzen bevor man sich eine größere Gruppe als 2 Tiere anschafft. |
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Man sollte nicht den Fehler machen und in die nächste Tierhandlung rennen, um sich x-beliebige Rennmäuse ins Haus zu holen.
Es gibt sehr viel bessere Alternativen. Zum Beispiel kann man bei einem Züchter anfragen, der einem auch nach dem Kauf noch mit Rat und Tat zur Seite steht und einem besonders als Anfänger sehr wertvolle Tipps geben kann. Bei einem Züchter kann man sich auch (fast immer) sicher sein, dass es sich nicht um Inzuchttiere handelt und die Mäuse ein langes und gesundes Leben haben werden.
Natürlich kann man auch in Tierheimen nachfragen, um armen kleinen ausgesetzten oder abgegebenen Mäuschen ein wunderschönes Zuhause zu bieten. Hier sollte man aber auch unbedingt darauf achten, dass die Tiere vorher z.B. vom Tierheimarzt auf eventuelle Krankheiten etc. untersucht wurden.
Von Zoohandlungen rate ich persönlich ab, da man sich dort nie sicher sein kann woher die Mäuse kommen, ob sie eventuell schon irgend einen Schaden durch schlechte Behandlung des Vorbesitzers haben oder wie alt sie überhaupt sind. Außerdem überprüfen Zoohandlungen auch nicht, ob es sich bei den Kunden um erfahrene und verantwortungsbewusste Züchter handelt oder um verantwortungslose Inzucht-Vermehrer.. Es ist auch schon oft vorgekommen, dass die Geschlechter in Zoohandlungen falsch gedeutet wurden, wodurch ungewollter Nachwuchs und weitere Schwierigkeiten (wohin mit den Kleinen? wie die Eltern trennen? haben die Kleinen nun Inzuchtschäden? ..) entstanden.
Einen privaten Züchter kann man vorher erstmal kennen lernen, auch die Tiere besichtigen und einiges erfahren bevor man kauft. Deshalb empfehle ich ganz klar Tiere bei einem Züchter anstatt in einer Tierhandlung zu kaufen.
Wenn Sie über einen Kauf nachdenken, schauen Sie doch bitte auch auf unserer Linkseite nach - hier haben wir vielleicht auch einen Züchter in Ihrer Nähe dabei.
Ein 100er Aquarium findet man meistens für ca. 35-45 Euro bei einem Händler. Jedoch darf man auf keinen Fall die normale Aquariumabdeckung für Fische verwenden! Denn hierbei leidet die Luftzirkulation im Aquarium sehr, was zu Luftknappheit und enormer Hitze im Aqua führen kann - und das ist natürlich keinesfalls gut für die Rennmäuse!
Aber eine Abdeckung oder Aufsatz muss das neue Zuhause auf jeden Fall haben, da die Mäuse sonst ausbrechen könnten.
Eine mausgerechte Abdeckung ist schnell gebaut: Man misst die Innenseite des Aquas, baut aus Holzlatten einen Rahmen, der hinein passt, tackert Hasendraht darauf und schon kann man die Abdeckung auf die Innenablage des Aquas legen. (Achtung! Manche Aquas haben soetwas nicht weshalb man den Deckel etwas umbauen muss, damit er passt.) ---> Hier geht es zur Bauanleitung einer Abdeckung. (Auch zu finden bei unseren Basteltipps unter Infos.) |
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Anstatt einem Deckel kann man auch einen Aufsatz bauen, der z.B. aus mehreren Etagen bestehen kann, wodurch den Mäusen mehr Platz und ein erhöhter Ausguck geboten wird. In einem solchen Aufsatz kann man auch wunderbar Futter und Trinken unterbringen, welches weiter unten gerne zugebuddelt wird. Es kann auch durchaus sein, dass Renner eher zahm werden, wenn man sich mit ihnen beschäftigt, während sie auf den Ebenen eines Aufsatzes sind. So sind sie eher auf Augenhöhe und haben keine Angst (da man sich nicht wie ein Raubtier über das Aqua beugen muss, um sie zu erreichen).
---> Hier geht es zur Bauanleitung eines Aufsatzes.
(Auch zu finden bei unseren Basteltipps unter Infos.)
Frischfutter mögen Rennmäuse natürlich auch gerne. Jedoch sollte man sie langsam daran gewöhnen, da es sonst zu Durchfall etc. kommen kann. Es eignen sich z.B. Gurke, Banane, Karotte oder Tomate (Tomate nur geben, wenn vorher die Kerne entfernt wurden!) aber bitte nur im Maße und nicht aus dem Kühlschrank (viel zu kalt!) füttern. Zitrusfrüchte wie z.B. Orangen, Zitronen und Ananas enthalten viel zu viel Säure und sollten deshalb auf keinen Fall verfüttert werden.
Für weitere Fragen bezüglich Futter kann man uns fragen oder findet im RennmausForum auf www.rennmaus.de eine Antwort.
Ein Futternapf und ein Trinknapf (oder Trinkflasche) sollten im Rennmausheim an einem festen Platz, wo sie nicht zugebuddelt werden können (z.B. auf einer Ebene) vorhanden sein.
Ebenso ein Mineralstein, der den Mäuschen wertvolle Minerale spendet wäre nicht verkehrt.
Rennmäuse benötigen für ihre Fellpflege unbedingt ein Sandbad. Oftmals wird es auch zusätzlich als Toilette benutzt, wodurch das Aquarium länger sauber bleibt. Das Sandbad sollte je nach Verschmutzung alle 1-3 Tage gesäubert und mit heißem Wasser ausgewaschen werden. Als Gefäß für den Sand eignen sich besonders Glasbonbongläser, die es z.B. beim Ikea sehr günstig gibt. Man kann aber auch allerhand andere Gefäße (z.B. aus Glas, Ton, etc.) nehmen. |
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Viele Rennmäuse laufen auch für ihr Leben gerne in einem Laufrad - dieses sollte groß genug (mindestens 27cm Durchmesser) sein, damit sie sich nicht verletzen können. Metalllaufräder ohne Juteband sind keinesfalls geeignet, da sich die Mäuse viel zu schnell verheddern könnten und sich damit z.B. ein Bein oder eine Pfote ausreißen könnten. Eine persönliche Empfehlung wäre das Wodent Wheel. Allerdings sollte man dabei unbedingt darauf achten, dass die Renner es nicht annagen, da es leider aus Plastik besteht. Wenn es dennoch zernagt wird, sollte man es wieder raus nehmen. |
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Plastik hat im Rennerheim NICHTS zu suchen! Die kleinen Nager zernagen natürlich auch Plastik wenn es ihnen unterkommt - das ist aber keinesfalls gesund für sie! Wenn kleine Plastiksplitter verschluckt werden, könnten sie im schlimmsten Falle die Rennmaus so von innen verletzen, dass sie daran stirbt! |
Wenn die Renner ihr neues Zuhause beziehen, sollte man nach Möglichkeit noch etwas Streu aus dem vorigen Aqua mit rein tun, damit sie einen gewohnten Geruch haben. Es ist ratsam, die Mäuschen in den ersten Tagen in Ruhe zu lassen, damit sie ihre neue Umgebung kennen lernen und sich daran gewöhnen können. Natürlich kann man sie aber beobachten und nach der Eingewöhnung auch versuchen, sich ihnen zu nähern und an einen selbst zu gewöhnen. Hierzu kann man die Hand ins Aqua halten, damit sie sie kennen lernen - natürlich helfen ein paar Leckerlies auch weiter. ![]()
Es kann gut sein, dass die Rennmäuse ihr gesamtes neues Heim auf den Kopf stellen -Dinge werden verbuddelt, es wird umgeräumt und Gänge werden angelegt - dies ist durchaus normal und man sollte sie sich einfach ihr Aqua so einrichten lassen, wie sie es gerne hätten. |
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Rennmäuse können in der Gefangenschaft sehr schnell ihre Angst zum Menschen verlieren. Man sollte nur richtig mit ihnen umgehen und auch auf ihre Bedürfnisse eingehen. Es sind sehr harmoniebedürftige Tierchen.
Unter Stress fühlen sie sich absolut nicht wohl!
Rennmäuse entwickeln erst bei der Geschlechtsreife einen Eigengeruch. Weibchen erreichen diese mit ca. 6-8 Wochen; Männchen mit ca. 10-12 Wochen. Jungtiere kann man deshalb meist problemlos zusammenführen. Um trotzdem Komplikationen vorzubeugen, bietet sich hierfür ein neutraler Bereich wie z.B. eine Transportbox am Besten an. Die Transportbox darf jedoch keinen Geruch einer anderen Rennmaus haben – wenn sie schon mal in Gebrauch war, einfach heiß (und ohne Reinigungsmittel!) auswaschen. Auch kann man ein wenig Streu hinein geben, damit die Mäuse nicht auf dem nackten Plastik laufen müssen. Nun kann man die Kleinen problemlos beobachten und notfalls dazwischen gehen, falls es dennoch zu Streitereien kommen sollte. Kleinere Streitigkeiten wie zum Beispiel das gegenseitige Besteigen dient zur Bestimmung der Rangordnung und sollte nicht unterbrochen werden – nur wenn es wirklich zu einer Beißerei kommen würde, müsste dies unterbunden werden. | ![]() |
Wenn man ihren Umgang miteinander beobachtet, sieht man schnell ob sie miteinander aggressiv oder liebevoll umgehen.
Sollten sie sich ein paar Tage lang ruhig und zugewandt verhalten, können sie auf neutralem Grund wie zum Beispiel einer Transportbox zusammengesetzt werden. Diese sollte allerdings wie bei der Vergesellschaftung von Jungtieren Geruchsneutral sein. Auch etwas Streu wäre nicht verkehrt. |
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Hierzu sollte man auch mit einem Trenngitter arbeiten (siehe Beispiel 2) und dieses auf einem neutralen Grund zwischen dem älteren und dem Jungtier halten. Es ist gut möglich, dass sie sich friedlich und neugierig verhalten. Sofern keine Aggressionen aufkommen, kann man sie gemeinsam in eine geruchsneutrale Transportbox setzen und eine Nacht lang darin lassen (wie bei den anderen Beispielen). | ![]() |
Tipp: Um bei aufkommenden Beißereien dazwischen gehen zu können, ohne selbst Bisswunden abzubekommen, legen Sie sich dicke Handschuhe oder Ähnliches bereit, mit welchen Sie die Mäuse schnell trennen könnten. |
Achtung! Eine Rennmaus darf nicht am Schwanz hoch gehoben werden – also bitte nicht aus dem Schreck heraus versuchen wollen sie dadurch zu trennen! Die Stelle, an der der Schwanz einer Rennmaus an ihr selbst ist, ist sehr empfindlich und würde reißen, wenn man sie daran hoch hebt. Es gibt zwar auch einen Griff, den z.B. professionelle Züchter anwenden, um das Geschlecht einer Rennmaus zu bestimmen, jedoch sollte dies ein Laie der Rennmaus zuliebe nicht versuchen. Wenn sie ihren Schwanz verlieren würde, hätte die Maus ihr Leben lang mit Gleichgewichtsstörungen zu kämpfen. Deshalb heben Sie eine Rennmaus lieber mit beiden Händen unter ihrem Körper hoch. |
Was tun wenn sich meine Rennmaus verletzt hat? Sofern Blut geflossen ist und noch offene Wunden vorhanden sind, sollte man sie z.B. in eine Transportbox auf Küchenpapier setzen (das ist hygienischer und besser für die Wunde als Streu). Die Verletzungen kann man dann mit Betaisodona (Desinfektionsmittel, in der Apotheke zu finden) behandeln. Hierbei sollte man darauf achten, dass man möglichst das flüssige Betaisodona anstatt das in Salbenform nimmt, da dies leichter aufzutragen ist (z.B. mit einem Ohrenstäbchen). |
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hilfreiche Listen: Eine immer aktuell gehaltene Liste mit Adressen von "Tierärzten mit Notdienst" findet man im RennmausForum. Sofern man keine Möglichkeit hat zum nächsten Tierarzt zu fahren, kann man mit etwas Glück bei den Rennmaus-Notfahrdiensten jemanden in seiner Nähe finden, der einem für ein kleines Entgeld aushilft. |
Deshalb empfehle ich - erst richtig gut informieren, dann nach zuchtgeeigneten Rennmäusen bei erfahrenen Züchtern suchen und erst dann züchten - den Mäusen zuliebe!
Viele hilfreiche Infos über die Zucht sowie Ratschläge von erfahrenen Züchtern erhält man z.B. auf www.rennmaus.de.
Augen Dank ihren großen, seitlich am Kopf liegenden Augen hat die Rennmaus einen Blickwinkel von nahezu 360 Grad. Dies verschafft ihr einen Rundumblick, der in der Natur überlebenswichtig sein kann. Bewegungen nehmen sie gut wahr und sie sehen in Farbe. Jedoch sind Rennmäuse rotblind. Da sie sowohl am Tag als aber auch in der Nacht aktiv sind, ist es für sie kein Problem, sich in Dunkelheit zurecht zu finden, da ihre Augen, ebenso wie die von Katzen, selbst geringste Lichtquellen reflektieren. |
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Ohren Das Gehör der Rennmäuse ist stark ausgeprägt und sehr fein. Die Ohren sind unabhängig voneinander beweglich, um Geräusche aus allen Richtungen wahrnehmen zu können. Sie hören Töne, die für das menschliche Gehör viel zu hoch sind. Untereinander kommunizieren die kleinen Nager vorwiegend im Ultraschallbereich. Das hoch differenzierte Gleichgewichtsorgan der Rennmaus, welches im Innenohr liegt, ermöglicht es der Rennmaus, problemlos auf schmalen Kanten oder Seilen zu balancieren. |
Pfoten Die Pfoten spielen eine sehr wichtige Rolle. Die Vorderpfoten werden zur Nahrungsaufnahme sowie zum Bau von Gängen und Tunneln benutzt. Mit den Hinterpfoten werden Trommellaute verursacht. Diese Laute bedeuten soviel wie "Achtung!" - damit warnt eine Rennmaus die Anderen falls sie einen Feind oder etwas Verdächtiges erspäht hat. Daraufhin bleiben meist alle stehen oder flüchten, damit der Feind sie nicht entdecken kann. Aber auch zur Paarungszeit trommelt das Männchen mit den Hinterpfoten auf den Boden, wenn er ein paarungsbereites Weibchen gewittert hat. Auf den Unterseiten der Pfoten hat die Rennmaus Fell, welches sie vor heißem und kaltem Boden schützt. |
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Lebenserwartung: | bei guter Pflege durchschnittlich 3-4 Jahre, selten auch mal bis zu 6 Jahre | ||||||||||||||||||||||||
Körperlänge inkl. Schwanz: | ca. 18 - 24 cm | ||||||||||||||||||||||||
Körpertemperatur: | 37,4° - 39° C | ||||||||||||||||||||||||
Atemfrequenz: | 70 - 120 | ||||||||||||||||||||||||
Pulsfrequenz: | 260 - 600 | ||||||||||||||||||||||||
Körpergewicht: (ungefähre Werte) |
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Geschlechtsreife: | weibchen nach ca. 6-8 Wochen männchen nach ca. 10-12 Wochen |
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Trächtigkeitsdauer: | 23 - 26 Tage | ||||||||||||||||||||||||
Wurfgröße: | 5 - 8 Junge | ||||||||||||||||||||||||
Trennung von der Mutter: | frühestens ab der 6. Lebenswoche |